Die Videodays 2014 - YouTube erobert Köln

Die ersten Videodays 2015 stehen kurz bevor! Am 1. und 2. Mai haben Youtube-Begeisterte in Berlin wieder einmal die Chance, ihre Stars persönlich zu treffen! Der Eine oder Andere hat vielleicht schon davon gehört, sogar schon Karten besorgt, oder ist sich noch unsicher, ob sich das Event wirklich lohnt. Vielleicht helfen meine persönlichen Erfahrungen in der folgenden Reportage ja, euch einen Einblick in das Geschehen des letzten Jahres zu geben!


Foto © Chalkbird

Eine große Menschenmenge, hauptsächlich Teenager, die meisten zwischen 12 und 16 Jahren alt, steht im leichten Nieselregen vor der LanxessArena. Viele tragen Merchandise – oft sieht man Joonge-Shirts, Nudelpullis, oder LeFloid-Caps. Die Schlange der Jugendlichen zieht sich von der S-bahnstation Köln-Deutz über einen Fußgängerweg und eine Brücke bis an die Tore der Arena. Und sie scheint nicht enden zu wollen, denn immernoch reihen sich neue Besucher ein. Dazwischen stehen Kamerateams – Fernsehsender wie RTL und der WDR sind gekommen, um über das Geschehen zu berichten.

Diese Eindrücke werden wohl die meisten Spaziergänger, Kölner oder Touristen, die an diesen beiden Tagen im August an der LanxessArena vorbeikamen, von den Videodays mitgenommen haben.
Was diese Passanten, die verwundert stehen blieben, um das ganze Spektakel von außen zu betrachten aber nicht kannten: den Grund für diese Menschenmassen, die zahlreich angerückten Fernsehteams und die plötzlichen hysterischen Anfälle einiger junger Mädchen.
Denn das, was am 25. und 26. August in Köln stattfand, war Europas größte YouTube-Veranstaltung : die Videodays.
15.000 YouTube-begeisterte Besucher reisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Um ihre Lieblings-YouTuber zu treffen, ein Autogramm, ein Foto und vielleicht sogar eine Umarmung mit ihnen zu ergattern. Und um zum Abschluss die große Bühnenshow zu genießen.

Wir nahmen freudestrahlend unsere Bändchen entgegen und betraten, ausgerüstet mit Edding und Autogrammblock, das Gelände der Videodays. Im Foyer der Arena trafen wir auch schon auf den ersten YouTuber : Phil, alias Mr. Trashpack, der für seine YouTube-Newssendung „WuzzUp?!“ bekannt ist. Er ist schon jetzt, am Anfang der Veranstaltung, von Fans umgeben, wirkt angespannt, allerdings war er da nicht der einzige. Nach kurzer Zeit hatte ich die zündende Idee : ich könnte mich ja mal bei den Autogrammzelten, die hinter der Arena aufgestellt waren, anstellen! Das Problem : diese  „zündende“ Idee hatten auch 90 Prozent der restlichen Anwesenden, weshalb es entsprechend voll war.

Doch schon der Weg bis an diesen Punkt war schwierig gewesen. Um 8 Uhr waren wir aufgestanden , um einen guten Platz in der Schlange zu bekommen. Dass 8 Uhr da lange nicht früh genug war, hatten wir jetzt auch gemerkt. Freunde aus Köln erzählten, die ersten Besucher hätten sich bereits um 3 Uhr nachts mit Zelten und Decken vor der Arena versammelt …
In der anfänglich beschriebenen Wartereihe angekommen, wurden wir regelmäßig von plötzlichen Regenschauern überrascht. Die größte Ironie hierbei war, dass währenddessen von den Veranstaltern Eiskonfekt verteilt wurde. Später erkannte ich auch den Grund : die Eisfirma war wohl ein Sponsor der Videodays.


Wer jetzt also dachte, er wäre das Warten im Regen schon von der Schlange am Anfang gewöhnt, der durfte sich hier auf mindestens 3 weitere Stunden einstellen. Das führte dazu, dass die meisten Fans die Leute, die sie eigentlich treffen wollten, verpassten.
Trotzdem haben diese Schlangen auch einige tolle Eigenschaften: man ist umgeben von Menschen, die genau aus demselben Grund wie man selbst hier sind, man fängt Gespräche an und lernt wirklich nette Leute kennen. Ja, die Stimmung war trotz des miesen Wetters und der Wartezeit durchgehend gut. Zu einem Mädchen, was ich dort, im Gedränge vor den Autogrammzelten kennen lernte, habe ich z.B. immer noch Kontakt.
Ob sich die 3 Stunden Anstehen für die 1-2 Minuten, die man dann Zeit hat, mit den YouTubern zu sprechen, lohnen, darüber lässt sich streiten. Für mich persönlich hat es sich auf jeden Fall gelohnt, denn der Moment, in dem du dann endlich die Person(en), deren Videos dich unterhalten, begeistern und vielleicht auch inspirieren, treffen kannst, ist einfach toll. Die YouTuber, für die ich das Anstehen auf mich genommen hatte, waren zwei Musiker aus Berlin, das Künstlerduo Fewjar. Die beiden waren trotz des großen Andrangs und des Zeitdrucks genauso locker und gut drauf wie in ihren Videos. Jako z.B. nahm, statt normal zu lächeln, einfach einen Edding und klemmte ihn sich wie eine Zigarette in den Mundwinkel. Ich liebe dieses Foto bis heute. Diese Leute zu treffen, war für mich definitiv eines der schönsten Erlebnisse auf den Videodays.


Nach einem Tag voller Nervosität, Aufregung, Freude , Geduld und tollen Begegnungen verließen wir schließlich die LanxessArena. Morgen würden wir wiederkehren, und zwar deutlich früher!
Gesagt- getan! Dieses Mal war es kurz vor 7, als wir aufstanden, und es hatte sich gelohnt. Nach den Erfahrungen des ersten Tages, stellten wir uns sofort in die Schlange vor den Autogrammzelten. Dort wollte ich eigentlich Freshaltefolie, auch Freshtorge genannt, treffen, der allerdings, wie ich dann von anderen Fans erfuhr, aufgrund eines Autounfalls nicht kommen konnte. Aus Torge wurde also Viktor alias iBlali, auch einer meiner Lieblingsyoutuber.  Er wirkte persönlich deutlich anders als in seinen Videos. „Kannst du vielleicht später ein Foto für Instagram machen?“, fragt er höflich eine der Helferinnen im Zelt. Hier ist viel ruhiger, fast ein wenig schüchtern, aber auch total freundlich und sympathisch!
Insgesamt war die Stimmung am zweiten Tag anders. Die Leute waren sich nun über die langen Wartezeiten bewusst, fingen an, in der Schlange zu drängeln und zu schubsen, es wurde ungemütlich. Schließlich musste die Security mehrmals dazu auffordern , ruhig zu bleiben, es wurde sogar gedroht, die Versammlung ansonsten aufzulösen. Als wir die Autogrammzelte heil verlassen hatten, streifte ich noch ein wenig durchs Foyer und traf noch viele andere YouTuber (Manniac, alexibexi, Joyce…).
Am frühen Nachmittag begann dann auch schon die Opening Show, der erste der drei Teile der Bühnenshow. Hier traten noch weniger bekannte Künstler auf und performten ihre Songs, oder unterhielten ihr Publikum, wie Alberto , der  beatboxte, mit anderen Showeinlagen. Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit der Central Show, die durch Fewjar (mein persönliches Highlight des Abends) eröffnet wurde. Auch größere YouTuber wie Taddl, iBlali, dieLochis etc. hatten hier ihre Auftritte. Im abschließenden Teil spielten dann Leute wie Y-Titty oder ApeCrime ihre groß gefeierten Songs, zu denen der gesamte Videoday abrockte. Ganz am Ende der Show wurde dann der YouTuber-Song von DiggesDing von der Community für die YouTuber gesungen, ein gelungener Abschluss für die Videodays!

Ohne Frage, es war ein tolles Erlebnis, aber man sollte auch einen kurzen Blick auf die Schattenseiten dieses Events werfen. Die Videodays wurden unter anderem vom YouTube-Netzwerk Mediakraft veranstaltet, welches in letzter Zeit bereits öfters von verschiedenen Mitgliedern, von denen einige auch austraten, kritisiert wurde. Ein Vorfall zeigt den Einfluss von Mediakraft (und anderen Netzwerken) auch hier : der YouTuber „RobBubble“ wurde zuerst von der Security nicht auf das Gelände der Videodays gelassen.
Er hatte Mediakraft davor bereits verlassen, und als er erklärte, dass er Mitglied bei keinem Netzwerk sei, wurde ihm der Einlass verwehrt. Doch da er schon am Eingang von Fans umringt worden war, gab die Security schließlich nach. (Quelle: https://krautreporter.de/90--die-emanzipation-der-youtuber)

Solche Ereignisse und auch die Tatsache, dass sich sehr viele Besucher über die schlechte Organisation der Veranstaltung beschwerten, wie z.B. die langen Wartezeiten, die zu kurzen Autogrammstunden etc.,  sind der Grund, weshalb ich persönlich den Videodays auch immer etwas kritisch gegenüberstehe.

© Chalkbird

Nyum.
Dat ist ein ordentlicher Brocken Text. Nachdem ich jetzt mal am Lap bin, werde ich auch kommentieren. Surprise Surprise. ~
Ich finde das war etwas sehr ausführlich aber dennoch nicht langweilig etc.
Ich selbst hab schon darüber nachgedacht extra nach Deutschland zu fahren, um den Videodayeventanus zu besuchen. Aber jetzt wo ich das gelesen habe bin ich mir allerdings nicht mal mehr so sicher ob ich das überhaupt will.
Gamescom ftw. Nei...

~Zchwefel