LiebeskummerLiebeskummer ist eine durch eine unglückliche Liebesbeziehung verursachte gedrückte Stimmung. Diese hat meist hauptsächlich geistige Symptome, kann sich aber durchaus auch körperlich äußern.
Da die meisten Menschen mindestens einmal in ihrem Leben unter Liebeskummer leiden, wird er in der Psychiatrie häufig nicht besonders ernst genommen. Allerdings reagieren manche Menschen sehr heftig auf eine solche Zurückweisung: Sie spielen mit Suizidgedanken, wandeln ihre Trauer in übertriebene Wut und Eifersucht um oder stürzen sich in eine Sucht, wie zum Beispiel Alkoholsucht. Dies ist jedoch stark von der Persönlichkeit der betroffenen Person abhängig und ist glücklicherweise auch nicht die Regel.
Auch wenn Liebe „nur“ ein Gefühl ist, kann Liebeskummer durchaus auch reale, körperliche Beschwerden mit sich bringen, wie etwa Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Esssucht, Kopfschmerzen, Unruhe oder auch einfach ein allgemeines Unwohlsein. Und diese Beschwerden haben durchaus ihren Grund. Wenn wir uns verlieben, dann fühlen wir uns gut und sind glücklich; vom Körper werden also Endorphine ausgeschüttet. Endorphine und Serotonin bewirken im Gehirn die gute Stimmung. Bei einer so großen Enttäuschung, wie etwa eine Zurückweisung von einer geliebten Person, wird die Ausschüttung beide Stoffe gestoppt und der Körper reagiert darauf quasi mit Entzugserscheinungen.
Der Kummer nach längeren Beziehungen wird meist durch die Angst vor Verlusten ausgelöst: Der Verlust des Partners, des Vertrauensverhältnisses und alles, was damit zusammenhängt, wie etwa gemeinsame Freunde, das Haus oder auch Kinder. Zudem wirkt sich eine Trennung meist auch negativ auf das Selbstwertgefühl aus und kann Selbstzweifel mit sich ziehen.
Der Prozess des Liebeskummers lässt sich allgemein in vier Phasen einteilen:
Phase I: Nicht-Wahrhaben-Wollen
- Die Hoffnung, dass alles nur Einbildung ist oder bald wieder genauso wird wie vorher
Phase II: Aufbrechende Gefühle
- Aufkommende Verzweiflung
- Vorwürfe und Angst, ohne den Partner nicht weiterleben zu können
- Phase, in der die körperlichen Beschwerden hauptsächlich auftreten
Phase III: Neuorientierung
- Objektive Sicht auf die Beziehungen verbessert sich
- Aussicht auf eine Zukunft ohne den Partner
Phase IV: Neues Lebenskonzept
- Heftige Gefühle sind abgeklungen
- Innerer Frieden und Gleichgewicht werden wiedergefunden
Die Dauer des Liebeskummers ist von Person zu Person verschieden und hängt davon ab, wie sehr man emotional von dem Partner abhängig war, aber auch, wie gut man generell mit Verlusten umgehen kann oder wie gefestigt das soziale Umfeld ist, das einen in schwierigen Lebenslagen unterstützt. Jüngere Menschen leiden häufig heftiger und länger unter Liebeskummer als ältere, erfahrenere Menschen. Natürlich spielt das Selbstvertrauen hier eine ganz entscheidende Rolle: Wenn man seinen eigenen Wert kennt und am besten zusätzlichen Zuspruch von Außerhalb erhält, lässt man sich von einer Enttäuschung nicht so leicht runterziehen.
Psychologen raten zumindest dazu, sich bei Liebeskummer nicht komplett zurückzuziehen oder sich einzureden, dass man ohne den Anderen nicht mehr leben kann. Auch sollte man nicht versuchen, dem Partner in einem Anflug von Enttäuschung und Wut zu schaden, zum Beispiel ihn bei Freunden oder in anderen Bereichen schlechtzumachen, da dies nicht weiterhilf und später meistens nur in Schuldgefühlen endet.
Ab besten sollte man sich eine Vertrauensperson suchen und mit dieser über seine Gefühle sprechen. Auch sollte man seinen Schmerz nicht verdrängen, sondern sich mit ihm befassen, indem man sich zum Beispiel in Texten oder Musik ausdrückt oder man ganz in Ruhe über die Trennung nachdenkt.
Auf jeden Fall muss man darauf achten, dass man sich eben nicht in eine Sucht flüchtet, seine Essgewohnheiten drastisch ändert oder etwas ähnlich schädliches tut. Auf die Dauer schadet es nur noch mehr anstatt zu helfen.
- Quellen:
http://www.psychotipps.com/Liebeskummer.html
https://www.palverlag.de/Liebeskummer.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Liebeskummer
Ich war mir nicht ganz sicher, in welche Kategorie ich es packen sollte und habe mich dann schließlich für "Medizin" entschieden. Ich finde, das passt eigentlich ganz gut.
Ich hoffe, der Artikel klingt nicht so als sei ich totaler Psychologieexperte, was Liebeskummer angeht. Mir ist nur kein Thema für einen Artikel eingefallen und dies Stand unter den Vorschlägen der User. Hoffentlich ist es so okay.