Glück auf – Wenn der Arbeitsplatz zum Massengrab wird
Bergwerksanlage Grimberg 3/4 Das größte Grubenunglück Deutschlands ereignete sich am
20. Februar 1946 auf der Zeche Monopol im Schacht Grimberg ¾ und nahm
405 Männern das Leben.
Was versteht man unter Grubenunglück?
Ein Grubenunglück ist grob gesagt, einfach nur ein Unfall im Bergbau. Eine einheitliche Definition gibt es nicht.
Nach
Evelyn Kroker ist ein Grubenunglück ein Ereignis bei denen zwei oder mehr Menschen ums Leben kamen und/oder drei oder mehr Personen vom gleichen Ereignis betroffen waren.
Wobei nach der Definition nicht nur Unfälle beim Abbau dazu zählen, sondern auch alle anderen Unfälle die sich auf den Bergwerksareals ereignen und im erweiterten Sinne zur Kohlegewinnung beitragen, so zählt zum Beispiel auch der Transport der schon Abgebauten Kohle dazu.
Das größte Unglück Deutschlands466 Kumpel der Frühschicht arbeiteten am 20. Februar 1946 in der Schachtanlage Grimberg 3/4 in Bergkamen-Weddinghofen bei Dortmund, als gegen 12 Uhr ein Funke ein explosives Luft-Methangas-Gemisch entzündet.
Auf diese Explosion, im Bergbau auch Schlagwetterexplosion genannt, folgte eine noch stärkere Kohlenstaubexplosion (explosive Reaktion von Kohlenstoffpulver mit Sauerstoff).
Für die meisten der 466 Kumpels kam jede Hilfe zu spät, sie verbrannten, erstickten oder wurden von umherfliegenden Trümmern erschlagen.
Die entstandene Druckwelle war so stark, dass sie durch den über 900 Meter tiefen Schacht nach oben schlug, die komplette technische Anlage über Tage zerstörte und dort weiteren drei Arbeitern das Leben nahm.
Insgesamt kamen 405 Bergleute auf den Bergwerksgelände ums Leben und weitere drei starben an den folgen der Explosion im Krankenhaus.
„Es gab kaum eine Familie im Großraum Bergkamen, die nicht in irgendeiner Weise von dem Unglück betroffen war.“
Die Rettungsarbeiten waren ein Wettlauf gegen die Zeit und wurden von einigen Schwierigkeiten begleitet. So fehlten Lastwagen zum Transport der Rettungsgeräte und schlechte Straßenverhältnisse.
Durch die ausgefallene Belüftung der Schachtanlage, kam es immer wieder Bränden und weiteren Explosionen.
So beschlossen die Verantwortlichen, den Schächte zu verfüllen und die Verbindungen zur Nachbarzeche abzudichten.
Namensliste der Verstorbenden Kumpel am Denkmal Bei einen Kontrollgang fanden, sie einen Überlebenden, der noch von weiteren Verletzten Sprach.
Es war die 30. Stunde nach dem Unglück.
Am Abend des 23. Februars fanden die Helfer noch weitere 8 Überlebende, von insgesamt 64.
„283 Witwen beklagten den Tod ihrer Ehemänner, 433 Töchter und Söhne den Tod ihrer Väter.“
Die meisten Leichen konnten nicht geborgen werden und blieben so in der Grube.
Kurz darauf wurde die Grube komplett verschlossen, nach weiteren anderthalb Jahren wurde sie geflutet um, die weiterhin anhaltenden Brände endgültig zu löschen.
In den 50er- und 60er-Jahren wurden, nach der wieder in Betriebsnahme der Grube weitere Überreste der Verunglückten gefunden und unter den Ehrenmal beigesetzt.
Erst 1994 wurde der Schacht stillgelegt.
Ehrenmal für die im Februar 1946 verstorbenden Bergleute Friedrich Hägerling war der letzte Überlebende des Unglückes, er war zusammen mit knapp hundert anderen Männern auf seinen Streb und war der einzige der diese Katastrophe überlebte.
Weswegen er sich vor der britischen Militärverwaltung rechtfertigen musste, da diese ihm vorwarf sich vor der Arbeit gedrückt zu haben, was zu seinen Überleben führte.
Nach detaillierter Erzählung wurde er schließlich Freigesprochen und verstarb 2013.
Interview mit Friedich Hägerling
Quellen: Welt
Wikipedia
N-TV