Made in China

Die drei Worte, die man am Häufigsten hört? Der erste Gedanke ist der Satz 'Ich liebe dich'. Tatsache ist jedoch, dass die Worte 'Made in China' mittlerweile fast genauso oft genutzt werden. Überall finden wir sie – auf Klamotten, Spielzeugen, Dekorationen und Geschirr.

Doch was steckt hinter diesen drei Worten, die so harmlos klingen?
Möglichst viele Produkte zu möglichst kleinem Preis. Das scheint das Motto der chinesischen Firmen zu sein, die schon Kinder mehrere Stunden am Tag unter katastrophalen Bedingungen arbeiten lassen.
Eine Statistik zeigt, dass 94% der Kinder regelmäßig zur Schule gehen. Von denen kommen 70% auf eine weiterführende Schule. Insgesamt gibt es trotzdem noch 140 Millionen Analphabeten in China.
Die 6%, die nicht oder unregelmäßig zur Schule gehen, bestehen aus 18 Millionen Kindern und Jugendlichen.
Diese 18 Millionen stellen Weihnachtsschmuck, Textilien, Lebensmittel oder Spielzeuge her. Die gefährlicheren Arbeiten sind die Herstellung von Feuerwerkskörpern, bei denen oft Todesfälle geschehen.
Außerdem gibt es immer mehr Kinderhändler, die ihre 'Opfer' anwerben oder sogar entführen, um diese dann an Kohlegruben oder Ziegeleien zu verkaufen, wo sie dann von 5 Uhr morgens bis 12 Uhr nachts arbeiten müssen. Dort bekommen sie wenig zu essen und werden geschlagen, wenn sie nicht gut genug arbeiten, obwohl Vorschriften besagen, dass der Arbeitgeber pro Monat und Kind umgerechnet 47 € bezahlen muss – die Gesetze werden jedoch nicht oft kontrolliert.

Insgesamt leben über 16% der chinesischen Bevölkerung in absoluter Armut, weitere 19% müssen mit einem Verdienst von weniger als einem US-Dollar, also weniger als 75 Cent pro Tag auskommen. Um mehr Gehalt zu bekommen, ziehen immer mehr Familien in die großen Städte in den Küstenregionen, wodurch der Einkommensunterschied zwischen Land und Stadt weiter vergrößert wird. Damit werden zwar die Firmen reich, den Arbeitnehmern hilft das jedoch nicht, da sie ihre Meinung laut Gesetz nicht öffentlich vertreten dürfen.


Doch wie kommt es zu Kinderarbeit?
Sicher hängt es mit der Armut zusammen, dass die Kinder von sich aus anfangen zu arbeiten. Ein anderer Grund ist jedoch der Mangel an Arbeitern, wegen dem viele Eltern ihre Schützlinge in eine Fabrik schicken. Sie verstehen nicht, welche Bedingungen oder Gefahren dort herrschen.
Diese Denkensart führt dazu, dass die erlassenen Gesetze gegenüber der Kinderarbeit häufig nicht beachtet werden.
Außerdem befürchten viele Lokalbehörden, dass das Wirtschaftswachstum darunter leidet, wenn sie Kinderarbeit abschaffen. Somit dulden sie es.

Gibt es schon Lösungen für die Kinder?
Die chinesische Regierung hat schon mehrere Ansätze.
Es gibt mehrere Gesetze gegen Kinderarbeit, außerdem setzt sich die ILO (International Labour Organisation) stark für die jungen Arbeiter ein.
Außerdem werden Teile der Regierung in andere Länder geschickt, um in Schulungen über Lösungsansätze der Kinderarbeit zu lernen.
Zusätzlich bekommt jeder Arbeiter in China eine Identifikationskarte, mit der die Arbeitgeber das Alter des Besitzers überprüfen.

Und tatsächlich gibt es schon kleine Erfolge.
UNICEF beispielsweise bildete Lehrer aus, die in den ärmsten Bereichen Chinas eine Ausbildung zu ermöglichen.


China Blue
In dem 87 minütigem Dokumentarfilm geht es um das 'neue Zeitalter' Chinas und beschreibt einige Jugendliche, die sieben Tage die Woche für 6 Cent pro Stunde bis zur Erschöpfung Jeans für den westlichen Markt herstellen. Dabei können sie ihre Familie oft ein ganzes Jahr nicht sehen – die Reisekosten sind zu hoch.

Meine Quellen
http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/welt/asien/china/
http://www.filmz.de/film_2006/china_blue/

http://www.sxc.hu/photo/223001
http://www.sxc.hu/photo/924353
(Überschrift-Bild selbst gestaltet)

PS: Das ist der Artikel, den ich zur Reporterwahl eingeschickt habe.
Ich hoffe, er gefällt euch - bald fange ich mit dem nächsten an. :)

Ja ich weiß Ich finde das total blöd
dass so viele Kinder arbeiten müssen!
aber ganz nebenbei den Artikel find ich klasse!